MDR
artour
Kultur, Magazin • 09.05.2025 • 01:40 - 02:10 heute
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Originaltitel
artour - Das Kulturmagazin des MDR
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Kultur, Magazin
Das Leben im Krieg unter Hitler als Online-Serie - Am 8. Mai 1945 endete der Zweite Weltkrieg in Europa. Fünf Jahre, acht Monate und acht Tage dauerte er. Wie ihn die Menschen in Deutschland erlebten, wer sie 1939 waren, als der Krieg begann, und was aus ihnen wurde, als sie 1945 bedingungslos kapitulierten - davon erzählt die ARD-Dokumentation "Hitlers Volk - Ein deutsches Tagebuch 1939 - 1945". Sieben Menschen und ihre Familien kommen zu Wort, die in Tagebüchern dokumentierten, was sie erleben, wie sie fühlen, was sie denken. Sie erzählen von Schicksalsschlägen und Glücksmomenten: von Jugend, Sehnsucht, Ausgrenzung, drohender Deportation. Sie beschreiben, wie der Krieg "nach Hause" kommt, die Bunkernächte, den Wunsch, "nur noch zu überleben". Sie sind Anhänger der Nazis, Gegner, Ausgestoßene und Opfer der NS-Herrschaft. Die Würzburger Schülerin Ortrun Koerber, der Wittlicher Gastwirt Matthias Mehs, der Breslauer Lehrer Willy Cohn, der Funktionär im Reichsarbeitsdienst Egon Oelwein, die Hamburger Hausfrau Luise Solmitz, eine Gärtnerin und ein Wehrmachtssoldat. Nicht alle überleben das Ende des Krieges. "Ich habe es von ganzem Herzen herbeigesehnt", schreibt die 20-jährige Ortrun Koerber in ihrem Tagebuch. Inge Thiele, eine junge Nationalsozialistin, die ihr erstes Kind erwartet, notiert: "Vielleicht geht es besser ab, als wir glauben." Willy Cohn, mit seiner Frau Trudi und den beiden Töchter Susanne und Tamara im November 1941 von den Nazis ermordet, schreibt 14 Tage vor seinem Tod im Tagebuch: "Wir müssen die Wohnung räumen und werden voraussichtlich verschickt werden. Gott wird uns schon helfen!" Für ihre vierteilige Dokumentation haben Eva Röger, Daniel Ast und Jürgen Ast das Internet nach Tagebüchern durchsucht, die von Familienangehörigen im Selbstverlag veröffentlicht wurden. Ergänzt werden die privaten Fotos und gefilmten Alltagsszenen aus den Kriegsjahren mit Graphic Novel Animationen von Vincent Burmeister, denen es gelingt, die "Seelenlandschaften" der Tagebuchschreiberinnen beklemmend aktuell werden zu lassen. Als erste Staffel einer Serie stehen die vier Teile in der ARD Mediathek. Gesine Cukrowskis Buch über ihre Erfahrungen als Frau in der Filmbranche - Die Schauspielerin Gesine Cukrowski wurde Ende der 90er Jahre einem breiten Publikum bekannt, als sie an der Seite von Ulrich Mühe in der Serie "Der letze Zeuge" eine Gerichtsmedizinerin spielte. Fast 10 Jahre lief die Serie erfolgreich im ZDF, es war ihr Durchbruch. Seitdem war sie in etlichen Filmen und Serien zu sehen, zuletzt in dem Krimi-Zweiteiler "Mordach" und der Serie "Hotel Mondial", spielt nebenbei Theater, hält Vorträge, veranstaltet Lesungen. Und engagiert sich für Frauen in Not im In- und Ausland, seit 2015 bei der Welthungerhilfe in Uganda. Außerdem ist sie ein Gesicht der Kampagne "Let's Change the Picture", die sich für die Sichtbarmachung von Frauen 47+ einsetzt, die in Film und Fernsehen kaum noch auftauchen. Für dieses soziale Engagement bekam sie im März das Bundesverdienstkreuz. Nun hat sie über all das ein Buch geschrieben: "Sorry Tarzan, ich rette mich selbst! Raus aus der Klischeefalle", erschienen bei Herder. Darin schildert sie ihr Leben als Schauspielerin im männerdominierten Filmbusiness, und wie man sich trotzdem behauptet. Die Schauspielerin Gesine Cukrowski wurde Ende der 90er Jahre einem breiten Publikum bekannt, als sie an der Seite von Ulrich Mühe in der Serie "Der letze Zeuge" eine Gerichtsmedizinerin spielte. Fast 10 Jahre lief die Serie erfolgreich im ZDF, es war ihr Durchbruch. Seitdem war sie in etlichen Filmen und Serien zu sehen, zuletzt in dem Krimi-Zweiteiler "Mordach" und der Serie "Hotel Mondial", spielt nebenbei Theater, hält Vorträge, veranstaltet Lesungen. Und engagiert sich für Frauen in Not im In- und Ausland, seit 2015 bei der Welthungerhilfe in Uganda. Außerdem ist sie ein Gesicht der Kampagne "Let's Change the Picture", die sich für die Sichtbarmachung von Frauen 47+ einsetzt, die in Film und Fernsehen kaum noch auftauchen. Für dieses soziale Engagement bekam sie im März das Bundesverdienstkreuz. Nun hat sie über all das ein Buch geschrieben: "Sorry Tarzan, ich rette mich selbst! Raus aus der Klischeefalle", erschienen bei Herder. Darin schildert sie ihr Leben als Schauspielerin im männerdominierten Filmbusiness, und wie man sich trotzdem behauptet. - Im Rathaus der norditalienischen Stadt Montecchio Maggiore schmücken große, geheimnisvolle Wandzeichnungen das Büro. Erst spät kam heraus, dass sie von dem DDR-Maler Willi Sitte stammen. Gemalt hat sie der damals 23-jährige Wehrmachtssoldat, der heimlich die Seiten gewechselt und sich auf die Seite der Partisanen geschlagen hatte. Heute ist Willi Sitte eine Ikone in Montecchio. Im Rathaus gibt es den Willi-Sitte-Raum, ihm wurde die Ehrenbürgerschaft verliehen, und nun, anlässlich des 80. Jahrestages der Befreiung vom Faschismus, feiert man den "guten Deutschen" in Form einer Filmuraufführung: man hat den MDR/Arte-Dokumentarfilm "Willi Sitte. Ein Leben zwischen Kunst und Politik" mit italienischen Untertiteln versehen, damit die Bewohner von Montecchio Maggiore die Biographie des von ihnen verehrten Willi Sitte kennenlernen. "artour" war bei der Filmaufführung dabei und hat mit Kinobesuchern gesprochen. Frauen, die als Männer leben - Der Dokumentarfilm "WO/MEN" - Sie kleiden sich wie Männer, sie arbeiten wie Männer und sie haben die gleichen Rechte wie Männer. Der Dokumentarfilm "WO/MEN" von Kristine Nrecaj und Birthe Templin beleuchtet das Leben sechs albanischer Frauen, die als Burrneshas leben. In Albanien gibt es die Tradition der Burrneshas - Frauen, die als Männer leben, um die Familie zu unterstützen oder Zwangsehen zu entgehen. Der Dokumentarfilm "WO/MEN" von Kristine Nrecaj und Birthe Templin gibt intime Einblicke in die persönlichen Geschichten von sechs Burrneshas und beleuchtet tradierte Geschlechterrollen, die sich zum Teil bis heute gehalten haben. Kinostart: 15. Mai.