Bunker, Prepper, Militär: Wie sich Finnland auf einen Krieg vorbereitet Autorin: Sofie Donges, ARD-Studio Stockholm Finnland bereitet sich intensiv auf den Ernstfall vor. An der mehr als 1300 Kilometer langen Grenze zu Russland trainieren Soldatinnen und Soldaten für einen möglichen Angriff. In der Hauptstadt Helsinki liegen unter der Erde riesige Bunkeranlagen, die im Krisenfall bis zu 6000 Menschen schützen sollen. Was von außen aussieht wie ein Parkhaus, entpuppt sich 20 Meter tief im Fels als eine der sichersten Sporthallen der Welt, ein Nullsternehotel mit Betten, die Explosionen standhalten, und improvisierten Toiletten in Plastikeimern. Das Herzstück der finnischen Strategie heißt "72 Stunden": Jeder Bürger soll drei Tage lang allein überleben können, bis der Staat Notfalllager, medizinische Versorgung und Infrastruktur aktiviert. Viele Familien lagern Konserven, Wasserkanister und Kurbelradios, um im Ernstfall vorbereitet zu sein. Prepper wie die Rentnerin Maija Aatelo geben ihr Wissen in kostenlosen Kursen weiter: von Hygienetipps bis zur richtigen Vorratshaltung. ARD-Korrespondentin Sofie Donges zeigt, wie ein Land lebt, das sich jeden Tag fragt: Was, wenn der Nachbar plötzlich Ernst macht? Kasachstans nukleares Erbe: verstrahlt für Generationen - und jetzt ein Atomkraftwerk? Autorin: Silke Diettrich, ARD-Studio Moskau Mehr als 450 Atombomben zündete die Sowjetunion zwischen 1949 und 1989 im Nordosten Kasachstans. Das Testgelände, so groß wie Sachsen, ist bis heute verseucht. Krebs, Fehlbildungen, Selbstmorde, die Folgen für die Menschen sind spürbar über Generationen hinweg. Und dennoch will die Regierung nun ausgerechnet hier am Balchaschsee ihr erstes Atomkraftwerk bauen. In Ulken, einer beinahe verlassenen Geisterstadt, hoffen die Menschen auf Arbeit und ein besseres Leben. Doch die Erinnerung an das nukleare Trauma des Landes ist allgegenwärtig: Überlebende erzählen von Explosionen, die sie als Kinder miterlebten, Wissenschaftler warnen vor Strahlung für Jahrtausende. Währenddessen verspricht die Politik eine "strahlende Zukunft" und setzt auf die Zusammenarbeit mit dem russischen Konzern Rosatom. Kann ein Land, das so eng mit den Schrecken der Atomgeschichte verbunden ist, auf Kernkraft als Zukunftstechnologie setzen? ARD-Korrespondentin Silke Diettrich führt mitten hinein in diese Spannung zwischen Hoffnung und Angst, Fortschritt und Vergessen. Meer frisst Heimat: So hart trifft der Klimawandel das Südseeparadies Tuvalu Autor: Thorsten Iffland, ARD-Studio Tokio Das Paradies im Südpazifik ist in Gefahr, Tuvalu kämpft ums Überleben. Der steigende Meeresspiegel bedroht das Leben von über 11.000 Inselbewohnern. Viele Familien leben zwischen Hoffnung und Verzweiflung: bleiben und kämpfen oder ein Klima-Visum für Australien beantragen? Fischer berichten, dass immer weniger Fische in der warmen Lagune zu finden sind. Gleichzeitig steigen die Lebenshaltungskosten auf Tuvalu dramatisch an. Großprojekte wie Küstendeiche sollen helfen, doch Experten warnen vor Zerstörung des Ökosystems. Während manche Inselbewohner bleiben wollen, sehen andere ihre Zukunft nur in Australien. Tuvalu steht damit exemplarisch für die dramatischen Folgen des Klimawandels im 21. Jahrhundert. So jedenfalls hat es ARD-Korrespondent Thorsten Iffland erlebt.