3sat
Todeszug in die Freiheit
Report, Zeitgeschichte • 23.01.2019 • 20:15 - 21:00
KZ-Häftlinge des Zuges am Rande der Strecke.
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Produktionsland
D
Produktionsdatum
2018
Report, Zeitgeschichte
Der Film erzählt die einzigartige Geschichte eines KZ-Transports aus dem Frühjahr 1945. Die Gefangenen sollten vom KZ-Außenlager Leitmeritz zum KZ Mauthausen gebracht werden. Unter deutscher Besatzung lief die Route für den Transport durch das damalige Protektorat Böhmen und Mähren - und die tschechische Bevölkerung zeigte eindrucksvoll Mitmenschlichkeit. Um eine Befreiung der Konzentrationslager durch die heranrückenden Alliierten zu verhindern, fanden solche von der SS organisierten und bewachten Gefangenentransporte zu der Zeit überall statt - auch auf dem Gebiet des Deutschen Reiches. Doch anders als dort unternimmt die tschechische Bevölkerung alles, um so viele Menschen wie möglich aus den Todestransporten zu befreien oder sie durch Versorgung mit Nahrung und Medikamenten zu retten. Die Tschechen handeln mutig und von Station zu Station organisierter - und mit großem Erfolg. Nur wenige von ihnen sind Widerstandskämpfer. Es gelingt der Bevölkerung, rund 1500 von rund 4000 Häftlingen zu befreien und den anderen durch ihr beherztes Eingreifen bessere Überlebenschancen zu sichern. Am Ende wird der Zug sogar mit Waffengewalt befreit. Einzigartig ist nicht nur diese Geschichte, einzigartig sind auch das Filmmaterial und die Fotos, mit denen die Tschechen damals das Geschehen dokumentiert haben - und mit dem es gelingt, die Geschehnisse von damals plastisch zu schildern. Jahrelang haben die beiden Filmemacher Andrea Mocellin und Thomas Muggenthaler, die für den Film "Verbrechen Liebe" mit dem Bayerischen Fernsehpreis ausgezeichnet wurden, diese Geschichte recherchiert. Es ist ihnen gelungen, zahlreiche Zeitzeugen zu finden, Menschen, die damals in den Waggons um ihr Leben bangten, genauso aber auch viele tschechische Helfer, die damals dabei waren.