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Schluss mit Schuld? - Was der Holocaust mit mir zu tun hat
Info, Zeitgeschehen • 29.01.2020 • 21:00 - 22:00
Im Bild: Lisa Gadenstätter
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Originaltitel
Schluss mit Schuld - Was der Holocaust mit mir zu tun hat
Produktionsland
A
Produktionsdatum
2018
Info, Zeitgeschehen

Vor über 80 Jahren begann der Zweite Weltkrieg. Und die Welt dreht sich weiter. Warum sollten junge Menschen drei Generationen später noch an den Horror von damals erinnert werden? Was hat der Holocaust mit unserem heutigen alltäglichen Leben zu tun? Der Film stellt die Frage nach dem Warum und dem Wie von Erinnerungskultur. Moderatorin Lisa Gadenstätter spricht mit den drei KZ-Überlebenden Aba Lewit, Esther Bejarano und Jehuda Bacon. In Wien, Hamburg und Jerusalem hört sie den Erzählungen der fast Hundertjährigen zu. Und sie sucht die Orte auf, von denen die Zeitzeugen erzählen: die KZ-Gedenkstätten Mauthausen und Auschwitz. Die Schulklassen, die sie dort trifft, teilen ihre Eindrücke durch Handy-Videos. Ob sie sich schuldig fühlen an dem, was passiert ist? Auf keinen Fall: "Da war ich doch noch gar nicht auf der Welt!"

Lisa Gadenstätter über die Dreharbeiten: "Die Geschichten unserer drei Zeitzeugen haben mir teilweise die Tränen in die Augen getrieben - Jehuda Bacon, heute 89, erzählt, dass er jahrelang nicht weinen konnte. Er schildert, wie er sich als Bub in Auschwitz von seinem Vater verabschiedet, weil der ins Gas geschickt wird. Esther Bejarano, 93, hat mich unglaublich beeindruckt. Ihr hat die Musik das Leben gerettet - sie war im Mädchenchor von Auschwitz - jetzt steht sie fast wöchentlich auf der Bühne und rappt gegen Antisemitismus. Der 95-jährige Aba Lewit ist dafür verantwortlich, dass der KZ-Kommandant und Massenmörder Amon Göth ausgeliefert werden konnte. Ich habe mit Göths Enkelin Jennifer Teege darüber gesprochen, was für sie Schuld bedeutet, wie Aufarbeitung im Jahr 2018 geht und wie sie auf die Erzählungen von Aba Lewit reagiert. Elisabeth Gollackner und ich haben in der Doku einen interessanten Stilbruch eingebaut. Schülerinnen und Schüler, die Mauthausen besuchen, geben uns ihre ganz persönlichen Eindrücke wieder - über ihr Smartphone. Und wir haben uns mit dem Thema Humor, Satire und Aufarbeitung beschäftigt. Wie viel darf Satire - wie wichtig ist Humor? Stermann und Grissemann haben mich mit sehr ernsten Antworten überrascht."