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Re: Tourimeile Jakobsweg

Natur + Reisen, Land + Leute • 29.07.2025 • 19:40 - 20:15
Der 84-jährige Herbergsvater Jato führt seine Traditionsherberge „Ave Fénix“ aus Berufung – und mit absoluter Hingabe.
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Ehemals ein stiller Pfad der Selbstfindung, heute ein Touristenmagnet: Besonders auf dem letzten Streckenabschnitt des Camino Francés laufen zahlreiche Pilger Richtung Santiago de Compostela.
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Aisha, Angel und David haben das Ziel erreicht: die Kathedrale von Santiago. Anders als die meisten Pilger, die hier ankommen, sind die drei deutlich mehr als nur 100 Kilometer gelaufen.
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Hier in der Traditionsherberge Ave Fénix in Villafranca del Bierzo werden Traditionen noch gelebt: Jato (2.v.l.) spricht das Tischgebet beim allabendllichen Pilgermenü.
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Originaltitel
Tourimeile Jakobsweg
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2024
Natur + Reisen, Land + Leute
Die 21-jährige Kanadierin Aisha Ross ist seit drei Wochen auf dem Jakobsweg und hat bereits über 600 Kilometer zurückgelegt. Unterwegs hat sie zwei junge Spanier, Angel und David, kennengelernt. Je näher sie dem Endpunkt ihrer Reise in Santiago de Compostela kommen, desto voller wird es auf den Wanderwegen - besonders ab dem Städtchen Sarria. "Es ist einfach klaustrophobisch", sagt Aisha. "Wir versuchen, Platz zu finden, um überhaupt weiterzukommen." Denn die meisten Jakobsweg-Pilger starten ab Sarria, gut 100 Kilometer vor Santiago - und es werden immer mehr: Im Laufe der vergangenen 20 Jahre haben sich die Pilgerzahlen versechsfacht. Für die Einheimischen in Santiago wird der Ansturm auf ihre Stadt zur Belastung, besonders für diejenigen, die wie Beatriz Asorey direkt am Jakobsweg wohnen. Große Pilgergruppen feiern ihren Einzug in die Altstadt häufig mit lautstarkem Jubel, Gesang oder gar Musikinstrumenten, und das gerne schon in den frühen Morgenstunden. Abseits der Touristen-Massen, in einem kleinen Dorf namens Villafranca del Bierzo, steht eine der traditionsreichsten Herbergen des Jakobswegs: die Ave Fenix. Der 84-jährige Herbergsvater Jato heißt jeden willkommen, mit oder ohne Geld: "Einem Pilger eine Herberge zu geben, ist wie Gott selbst eine Herberge zu geben", erinnert sich Jato an die Worte seiner Großmutter. Doch Jato muss kämpfen: Seine Herberge funktioniert auf Spendenbasis, er zahlt jedoch dieselben Steuern wie die schicken neuen Hostels. Wie lange wird es Zufluchtsorte wie seine Herberge noch geben?