arte

Petro-Melancholie

Info, Geschichte • 31.07.2025 • 02:25 - 03:20
Der in Asphalt versenkte Porsche des Künstlers Albert Schöpflin ist Sinnbild einer zu Ende gehenden Ära.
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Albert Schöpflin macht aus Erdöl Kunst: wie etwa diese Installation von zwei in Asphalt gegossenen Pflanzen.
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„Wir sind reich an Ressourcen, aber wir fahren gegen die Wand“, beschreibt Romuald Hazoumè seine Installation „Elf rien à foutre“, zu sehen im Kunstmuseum Wolfsburg.
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Kein anderer Stoff hat das 20. und beginnende 21. Jahrhundert so geprägt wie das Erdöl. Jeden Tag verbrauchen wir Menschen 14 Milliarden Liter davon.
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Originaltitel
Petro-Melancholie - Das Erdölzeitalter im Spiegel der Kunst
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2021
Info, Geschichte
Kein anderer Stoff hat das 20. und beginnende 21. Jahrhundert so geprägt wie das Erdöl. Nun neigt sich das Erdöl-Zeitalter seinem Ende zu und unsere Abkehr von diesem fossilen Energieträger sowie seiner gesamten Produktpalette nimmt allmählich Formen an. Und erst jetzt wird uns bewusst, in was für eine Abhängigkeit sich unsere modernen Gesellschaften von diesem Stoff gebracht haben. Das Erdöl ist zu einem schwarzen Spiegel der vergangenen 150 Jahre Menschheitsgeschichte geworden. Zusammen mit den Kulturwissenschaftlern Alexander Klose und Benjamin Steininger, die mit ihrem "Atlas der Petromoderne" eine unterhaltsame Kulturgeschichte des sogenannten schwarzen Goldes geschrieben haben, erkundet die Dokumentation auf einer Reise zurück in das Zeitalter des Öls, wie tief und selbstverständlich unser Leben von den Kreisläufen des Erdöls durchdrungen ist. In Begegnung mit Künstlerinnen und Künstlern sowie Werken von Ana Alenso (Venezuela), Rena Effendi (Aserbaidschan), William Eggleston und Edward Hopper (USA), Monika Grzymala, Gerhard Richter und Albert Scopin (Deutschland), Romuald Hazoumè (Benin), Sebastião Salgado (Brasilien) und weiteren zeigt die Dokumentation, wie das Erdöl Kunstschaffende auf der ganzen Welt zu eindrucksvollen, provokanten und politischen Arbeiten inspiriert. Es ist ihr besonderer Blick, der uns unser ambivalentes Verhältnis zu diesem Stoff schonungslos vor Augen führt und vielleicht als Anlass für einen Diskurses dienen kann, mit dem wir uns in die Lage versetzen, uns langsam vom Erdöl zu lösen. Die Kulturdokumentation ermöglicht einen einzigartigen Blick auf die Petromoderne mit all ihren Auswirkungen.