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Balkan - Im Bann der Waffen?

Info, Politik • 16.11.2025 • 23:35 - 00:20
Die Opfer des Amoklaufs in Serbien am 03.05.2023.
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Ein junger Demonstrant bei einer Demonstration gegen Waffen und Gewalt.
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Slobodan, Serbe, hat seine Tochter bei einem Amoklauf an ihrer Schule vor zwei Jahren (03.05.2023) verloren.
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Kristian Golubovic, ein landesweit bekannter Ex-Krimineller. Golubovic ist für viele Menschen in Serbien ein Vorbild und jetzt auch ein Reality-TV-Star.
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Originaltitel
Balkan - Im Bann der Waffen?
Produktionsland
D
Produktionsdatum
2025
Info, Politik
Auf dem Balkan sind Waffen nach wie vor ein Symbol für Freiheit, Tradition und Anerkennung. In vielen privaten Haushalten werden Erbstücke aufbewahrt und in Ehren gehalten, laut Behördenangaben sogar Kriegsrückstände wie Raketen- und Granatwerfer. Der Schwarzmarkt für illegale Waffen blüht. Die Weltspiegel-Dokumentation "Balkan: Im Bann der Waffen?" widmet sich der Frage, wie dieses gefährliche Erbe die Gesellschaft beeinflusst. So kam es in den letzten Jahren in Serbien und Montenegro zu mehreren Amokläufen mit vielen Toten, bei denen sowohl legale, als auch illegale Waffen im Einsatz waren. Als Folge dieser tragischen Ereignisse gingen in Serbien zehntausende zornige Bürger auf die Straße, protestierten wochenlang unter dem Motto "Serbien gegen Gewalt" gegen die zunehmende Verrohung der Gesellschaft. Der Waffenkult ist in Serbien allgegenwärtig auch in den Medien, zur besten Sendezeit zeigen ehemalige Straftäter im serbischen Privatfernsehen ihre Waffen und erzählen von ihren Verbrechen. Korrespondentin Anna Tillack interviewt in der Dokumentation Hinterbliebene der Massenschießereien, aber auch den bekanntesten Waffeninfluencer des Balkan und ganz normale Serben, die ihre Waffen hegen und pflegen. Sie versucht, der Faszination für das Schießen auf den Grund zu gehen. Sie trifft aber auch Menschen, die für schärfere Waffengesetze kämpfen oder für eine bessere Gesellschaft auf die Straße gehen. Außerdem begleitet sie Polizisten auf der Jagd nach illegalen Waffen. Immer mit der Frage im Blick: Wie geht der Balkan mit dem tödlichen Erbe, also den fast drei Millionen Waffen, die schätzungsweise in Serbien und Montenegro zirkulieren sollen, um?